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Press releases

Forscher des HIH an der bisher größten Studie zu den genetischen Ursachen der Migräne beteiligt

PD Dr. Tobias Freilinger vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung am Universitätsklinikum Tübingen hat zusammen mit einem internationalen Konsortium 38 Risikovarianten im Genom identifiziert, die für Migräne prädestinieren. Die gefundenen genetischen Risikofaktoren legen nahe, dass krankhafte Veränderungen in den Blutgefäßen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung dieser sehr häufigen Kopfschmerzerkrankung spielen. Zu dem Konsortium gehören Zentren in zwölf Ländern. Freilingers Beitrag zu der Veröffentlichung in „Nature Genetics“ ist zusammen mit Professor Dr. Martin Dichgans und Dr. Rainer Malik vom Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München entstanden (doi: 10.1038/ng.3598)

Im Prinzip kann jeder eine Migräne bekommen, aber einige Menschen sind besonders anfällig. Es muss also etwas geben, was sie prädestiniert. Das International Headache Genetics Consortium identifiziert seit einigen Jahren kritische Sequenzen im Genom. Für die bisher größte Untersuchung wurden nun Sequenzinformationen von fast 60.000 Menschen mit Migräne und 316.000 Menschen ohne Migräne ausgewertet. Dabei fanden die Wissenschaftler 28 neue Risiko-Spots im Genom. Zehn der 38 gefundenen Spots kannten sie bereits. Da viele dieser Loci mit Genen zu tun haben, die die Informationen für den Aufbau und den Betrieb der Blutgefäße liefern, vermuten die Wissenschaftler in der Fehlfunktion der Blutgefäße eine Ursache der Migräne.

"Wir haben durch die internationale Zusammenarbeit einen großen Schritt vorangemacht", sagt Freilinger. "Weil jeder dieser Risiko-Loci für sich alleine genommen nur einen geringen Effekt hat, hätten wir diese Sequenzen in kleineren Studien mit weniger Patienten gar nicht finden können. Wir müssen jetzt den genauen Einfluss auf die Entstehung der Migräne klären. Vielleicht können wir diese Informationen bald nutzen, um die Patienten besser zu behandeln."

Migräne ist eine sehr häufige Erkrankung, unter der mehr Frauen leiden als Männer. Schätzungen zufolge ist jeder Siebte betroffen. In der Rangliste der folgenschweren Krankheiten steht die Migräne auf Platz 7

Weitere Informationen auch unter: www.isd-muc.de

Originalveröffentlichung:
Meta-analysis of 375.000 individuals identifies 38 susceptibility loci for migraine (2016).
Padhraig Gormley, Verneri Anttila, Bendik S Winsvold et al. Nature Genetics. doi: 10.1038 / ng.3598
http://dx.doi.org/10.1038/ng.3598

 

 

 

Press contact
Dr. Mareike Kardinal (in parental leave) mareike.kardinal@medizin.uni-tuebingen.de Address

Hertie Institute for Clinical Brain Research
Director of Communications

Otfried-Müller-Str. 27
72076 Tübingen

 

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